Feministischer Kampftag 2021

Seit 1911 gehen jährlich, erst am 19. März, später dann am 8. März, Feminist_innen für die Gleichberechtigung von Frauen* auf die Straße. Bereits Ende des 19.  Jahrhunderts demonstrierten Arbeiter_innen für gleiche Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Doch erst mit der Forderung von Clara Zetkins, einer deutschen sozialistischen Politikerin und Frauenrechtlerin,  wurde ein offizieller politischer Frauen*tag einberufen. Übrigens: In 26 Ländern ist der internationale Frauen*kampftag sogar ein gesetzlicher Feiertag. Seit 2019 auch im Bundesland Berlin. 

In diesem Jahr liegt der Fokus des deutschen Frauen*streiks auf der Sichtbarmachung unbezahlter oder unfair bezahlter Care-Arbeit, welche häufig von Frauen* erbracht wird. Gerade in der derzeitigen COVID-19-Pandemie wird die Ausbeutung von Frauen* in der Pflege, Kinderbetreuung und im Einzelhandel noch deutlicher. Da es überwiegend Frauen* sind, die in diesen kontaktintensiven Bereichen ohne Möglichkeit auf Homeoffice arbeiten, sind sie aktuell besonders gefährdet, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Auch sind vor allem sie es, die mit den Folgen des Personalmangels, schlechter Bezahlung und fehlender Anerkennung dieser sogenannten systemrelevanten Berufe zu kämpfen haben. 

Doch nicht nur dadurch hat sich durch Corona die Geschlechterungerechtigkeit verschärft. Durch die Schließung von Kindergärten und Schulen können alleinerziehende Eltern (85% davon sind Frauen*) nicht ihrer Arbeit nachgehen und auch in Beziehungen sind es häufig Frauen*, die zurück in alte Rollenmuster verfallen und zu Hause bleiben. Das erhöht die Gefahr der Altersarmut, welche bei Frauen* ohnehin weitaus häufiger vorkommt als bei Männern*. Auch steigen die Fälle häuslicher Gewalt an Kindern und Frauen* an, wegen fehlender Ausweichmöglichkeiten außerhalb der eigenen vier Wände. 

Wir möchten uns am heutigen Tag deutlich gegen die Ausschließung von trans*-Frauen aus diesen Debatten aussprechen. Heterosexuelle cis Frauen, lesBische Frauen*, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen leiden alle unter den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft. Dies sollte von der Öffentlichkeit anerkannt werden! #supportyoursistersnotyourcisters #noTERF

 

+++ Wenn auch du heute Lust hast, für die Gleichberechtigung von FLINTA*s (Frauen, Lesben, Inter*, Nicht-binär, Trans*, Agender) auf die Straße zu gehen: Unter dem Motto „Die Krise steckt im System – Wir sind relevant“ wird um 18 Uhr am Dellplatz in Duisburg demonstriert. +++

 

+++ Auch unabhängig vom Frauen*kampftag setzen sich weltweit Frauen* gegen die Abschaffung patriarchaler Strukturen und Unterdrückung ein. Sie kämpfen für das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Entscheidungsfreiheit und Chancengleichheit. Hier findet ihr eine kurze Übersicht über aktuelle weltweite Frauen*kämpfe: Frauenkampftag: Wie Frauen weltweit kämpfen › ze.tt ++++

Autorin: Nele Ulber

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